Selbst-Organisation - der entscheidende Aspekt

Seien wir ehrlich. Wenn irgendwelche Probleme auftreten, denken wir zuerst an die beiden Nummern 110 und 112. Wir haben in Deutschland hervorragende Organisationen, die uns bei Feuer, Hochwasser, Unfällen und so weiter zuverlässig, schnell und sachkundig helfen. Zur Not holen sie sogar die Katze vom Dach, wenn sie sich nicht mehr traut. Und wenn es dringend ist, kommt der Hubschrauber.

Das sind aber örtlich und zeitlich begrenzte Notlagen. Unser Thema hier ist der Blackout - nichts geht mehr, nirgends, und für lange Zeit. So etwas gab es noch nie, aber die Gefahr steigt ständig. Politik und Militär haben sich ihre Gedanken dazu gemacht und die Schlussfolgerungen sind nicht beruhigend.

Lassen Sie sich folgende Aussage des der staatlichen Organisation BBK auf der Zunge zergehen:
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Entweder lebt die Bevölkerung bewusst mit dem Restrisiko einer eingeschränkten bzw. fehlenden Versorgung im Falle eines langanhaltenden flächendeckenden Stromausfalls oder aber sie ergreift selbst Maßnahmen, um ein solches Risiko abzuwenden.
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Einfacher ausgedrückt sagt das Bundesamt (und damit der Staat):

1. Die Menschen nehmen es bewusst hin, dass beim Blackout alles zusammenbricht

oder

2. Die Menschen kümmern sich selbst drum, dass sie einen Blackout überstehen werden

Was dabei nicht ausgesprochen wird:

3. Die Menschen wissen nichts davon und kümmern sich nicht um die Gefahren eines Blackouts.

Aus diesen drei Punkten ergibt sich die Notwendigkeit der Selbst-Organisation. Diese wiederum hat drei Aspekte.

1. Nur Sie selbst können für sich sorgen.
2. Je mehr Menschen für sich selbst sorgen, desto größer die Chance, einen Blackout zu überstehen.
3. Menschen, denen die Gefahr nicht bewusst ist, müssen informiert werden.

Was bedeutet Selbst-Organisation? Reicht es, Vorräte zu haben?

Wenn Sie die Seite über die Auswirkungen gelesen haben, werden Sie diese Frage wohl mit einem klaren Nein beantworten.

Was umfasst die Selbst-Organisation, außer den Nudel-Päckchen?

Wie wäre es mit einem kleinen Gedankenspiel?

Nehmen wir an, Sie wohnen nicht in einer Stadt, sondern auf dem Land und haben sich vorbildlich vorbereitet, so wie es auch in den Broschüren der Bundesregierung empfohlen wird. Konserven, Nudeln, Reis, Wasser, Medikamente, alles was Sie brauchen, sogar einen Campingkocher mit voller Gasflasche. Nun fällt der Strom aus.

Ob es ein kürzerer lokaler Stromausfall oder der große Blackout ist, können Sie mangels Kommunikationsmöglichkeiten nicht feststellen.

Sie bleiben entspannt, weil Sie gut vorbereitet sind, und es gibt keine Probleme, außer Langeweile ohne Internet und Fernseher. Aber da die Heizung aus ist, müssen Sie (Sie wohnen ja in unserem Gedankenspiel auf dem Land) den noch vorhandenen Holzofen mit Holz aus dem Schuppen beladen und daher ist es nicht so schlimm mit der Langeweile. Auch am zweiten Tag wird die Langeweile durch die ungewohnten Notwendigkeiten wie Holzschleppen und anderes gemildert. Der Campingkocher erhitzt die Konserven aus den Vorräten und der Holzofen sorgt für angenehme Wärme.

Aber nun am zweiten Tag klopfen die Nachbarn an der Tür, die immer gesagt haben, das mit dem Blackout ist alles Panikmache und es wird in unserer perfekt organisierten Gesellschaft nicht passieren.

An der Tür steht also die Nachbarin mit ihrem zweijährigen Kind und sie sagt: "Bei uns ist es ganz kalt, und es ist keine Milch mehr im Kühlschrank und das Brot ist auch alle. Ihr habt doch Vorräte und einen Holzofen. Können wir reinkommen?"

Stellen Sie sich diese Situation bildlich vor. Niemand wird dann wohl Nein sagen und die Frau und das Kind wegschicken. Und das ist gut so!

Nur ab jetzt hat sich etwas Entscheidendes geändert.

Wenn Sie gut vorgesorgt haben und vier Wochen ohne Strom und Einkauf durchhalten können, sind diese vier Wochen jetzt schlagartig auf zwei Wochen geschrumpft. Doppelt so viele Menschen heißt, es reicht nur halb so lange. Das Dilemma ist unlösbar.

Hätten Sie die Situation im Vorfeld verhindern können?

Ja! Auf sehr einfache Weise.

Nämlich indem Sie Ihren Nachbarn unerbittlich auf den Keks gegangen wären und sie so lange belabert hätten, bis sie auch so viele Vorräte angelegt hätten. Dann hätten sie nicht bei Ihnen geklopft und Sie hätten weiterhin Ihre vier Wochen Vorrat gehabt.

Es kann sein, dass es einige Zeit gedauert hätte, bis Ihre Nachbarn verstanden hätten, dass sie sich vorbereiten müssen.

Wann werden Sie zu Ihren Nachbarn gehen?


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